"Das Brot der Armut"
Die Geschichte eines jüdischen versteckten Kindes
Es ist eine wahrlich ungewöhnliche, aber wahre Geschichte, die Miriam Magall
unter dem Pseudonym Rachel Kochawi in ihrem semi-autobiografischen Roman "Das Brot der Armut"
erzählt. Es ist die Geschichte von Keren Kowalski, Tochter einer jüdisch-polnischen
Familie, die 1942 in der Nähe von Warschau geboren wird. Um sie vor den deutschen Besatzern
und der Vernichtung zu schützen, vertrauen die untergetauchten Eltern ihre Tochter dem Dienstmädchen
Ella Schmielek an, die Keren bis Ende des Krieges verstecken und sobald als möglich Verwandten übergeben
soll. Entgegen der Abmachung sucht Ella nach Kriegsende nicht nach Überlebenden der Familie,
sondern behält Keren auch nach der Flucht nach Norddeutschland bei sich. Sie wächst als
"Krimhild Stach" in einem Flüchtlingslager in größter Armut und ohne Kenntnis ihrer wahren
Herkunft auf. Man lebte versteckt vor der Stadt in Holzbaracken, vormaligen Unterkünften von
Zwangsarbeitern. Erst im Alter von 18 Jahren erfährt Keren ihre wahre Geschichte. Ella erzählt sie ihr und übergibt
ihr die übriggebliebenen Beweismittel in der Nacht bevor Keren in die Schweiz zu einem
Au-pair-Aufenthalt fährt.
In "Das Brot der Armut" wird nicht nur die Suche nach den eigenen Wurzeln beschrieben, sondern
auch in einem historischen Rückblick Verfolgung, Vertreibung, Flucht und Diskriminierung in Deutschland
während der Nachkriegszeit thematisiert.
Miriam Magall hat die ersten drei Jahre ihres Lebens versteckt in einem Keller verbracht.
Nach dem Krieg lebte sie mit ihrer vermeintlichen Mutter im Harz in einem Flüchtlingslager.
In den 60er Jahren siedelte sie nach Israel und lebte bis 1988 in Tel-Aviv, danach wieder in
Deutschland, in Heidelberg, München und nun in Berlin. Die studierte Sprachwissenschaftlerin
und Kunsthistorikerin arbeitet als Publizistin, Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin.
Der Eintritt ist frei. Um eine Spende wird gebeten.
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